Stimmen aus Wien . Prag . Budapest . Köln . Hamburg

Am 17. Januar 1899 ging Carl Goldmarks Kriegsgefangene also unter der höchstpersönlichen Leitung des Hofoperndirectors Gustav Mahler erstmals in Szene. Und schon am nächsten Morgen konnte man die ersten Reaktionen auf den Meldungsseiten aller wichtigen Zeitungen lesen, wobei Theodor Helm im Pester Lloyd den Vogel abschoß, da er mit einem, wenn nicht gar dem gewaltigsten Feuilleton aufwartete, das damals zu dem Werk erschienen ist – was freilich nur möglich war, weil er sich offensichtlich schon geraume Zeit vor Ort mit dem Gegenstand hatte auseinandersetzen können. Ich überlasse dem fleißigen Manne also gern den vorderen Platz in der nachfolgenden Auflistung, die – wie stets – zunächst zu den Originalseiten und dann zu den (hoffentlich weitestgehend transkriptionsfehlerfreie) Übertragungen führt, in die wiederum einige Künstlerportraits sowie einige Meldungen eingeflochten sind.

Pester Lloyd vom 18. Januar 1899
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Arbeiter Zeitung vom 18. Januar 1899
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Neues Wiener Journal vom 18. Januar 1899
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Das Vaterland vom 18. Januar 1899
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Wiener Zeitung vom 18. Januar 1899
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Neue Freie Presse vom 19. Januar 1899
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Danzers Armee-Zeitung vom 19. Januar 1899
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Das interessante Blatt vom 19. Januar 1899
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Grazer Volksblatt vom 19. Januar 1899
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Prager Tagblatt vom 19. Januar 1899
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(Linzer) Tages-Post vom 19. Januar 1899
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Montags Zeitung vom 23. Januar 1899
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Signale für die musikalische Welt vom 23. Januar 1899
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Deutsche Kunst- & Musik-Zeitung vom 25. Januar 1899
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Signale für die musikalische Welt vom 30. Januar 1899
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Die Lyra vom 1. Februar 1899
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Einer der prominenten Gäste, die sich vorsorglich mit der Kriegsgefangenen vertraut machen wollten, war Angelo Neumann, der Direktor des Neuen Deutschen Theaters an dem wo Die Kriegsgefangene möglichst bald inszeniert werden sollte. Ein Teil des vorgesehenen Ensembles hatte sich jedoch so gründlich mit einer Grippe infiziert, daß das Vorhaben mehrfach verschoben werden mußte und erst am 3. März zum ersten Male über die Prager Bühne ging.

Der Berichterstatter des Prager Tagblatt vom 5. März 1899 hielt sich auffallend zurück (☞ Zum Text), änderte seine Einstellung aber deutlich, nachdem er bei der zweiten Aufführung eine andere Briseïs erlebt hatte. Sein Kommentar vom 7. März 1899 markiert eine völlige Kehrtwende (☞ Zum Text)

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Das Budapester Publikum, bei dem Carl Goldmark seit langem einen besonderen Stein im Brette hatte, konnte sich die Geschichte von Briseïs und Achilles erstmals am 7. April erzählen und von August Beer am selben Tage im Pester Lloyd, mit mancherlei Hintergründen geschmückt, nacherzählen lassen (☞ Zum Text).

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Im Herbst gelangte das neue Werk schließlich auch nach Hamburg, wo – man wird sich erinnern – zuletzt Das Heimchen am Herd sehr vergnügt aufgenommen worden war. Der herben Nachfolgerin erging es in der hanseatischen Kühle weniger erfreulich: Der Humorist vom 1. November 1899 veröffentlichte einen nicht sonderlich verheißungsvollen Augen- und Ohrenzeugenbericht, den einige widersprüchliche Kurzmeldungen nicht unbedingt zu entkräften vermögen (☞ Zum Text).