Vom Merlin zum Wintermärchen
Nach den bisherigen fünfzehn Etappen scheint es angebracht, auf eine zweite Seite überzugehen und eine neue Zählung zu beginnen – desto mehr, als wir eine für Carl Goldmarks Schaffen sehr bedeutsame Station erreicht haben. Der 19. November 1886 bescherte den Besuchern der Wiener Hofoper endlich das zweite Bühnenwerk des notorisch langsamen Arbeiters Goldmark, und man mußte natürlich darauf gespannt sein, ob er den Sensations- und Welterfolg seiner Königin von Saba würde wiederholen können, ohne sich zu wiederholen. Schon der Titel signalisierte, daß er dem Nahen Osten, dem er den Triumph seines Opus 27 zu verdanken hatte, denkbar weit aus dem Wege gegangen war: Der Name Merlin zeigte fürwahr in eine andere Himmelsgegend, versprach ein prachtvolles, ritterlich-mystisches Heldendrama und wurde vom Publikum sogleich mit Freuden aufgenommen.
Auch die Presse stürzte sich mit höchster Begeisterung auf das Sujet, das den namhaftesten Mitarbeitern der heimischen Blätter reichlichen Stoff zum Raisonnement bot und so viele Druckspalten füllte, daß ich mich erneut veranlaßt sah, die unzähligen Lettern mit einigen Künstlerportraits und Bühnenbildern der Originalinszenierung aufzulockern. Die ausführlichen, differenzierten Kommentare erscheinen hier in chronologischer Reihenfolge, einige Kernaussagen habe ich, wie schon zuvor, als solche kenntlich gemacht (zur vorigen Seite).
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1Zauberer • Seher • Sänger: Merlin und die TafelrundeDie Uraufführung zieht die Pressevertreter an wie ein magischer Bann (weiter).
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2Endlich mal eine SymphonieDaß die beliebte und vielgespielte Ländliche Hochzeit keineswegs … weiter
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3Die Zwillinge vom Traunsee …Carl Goldmark ist nicht, wie wir meldeten, glücklicher Vater …weiter
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4… und Sappho, ihre jüngere SchwesterDie Philharmoniker sind jetzt mit ihrem Novitätenprogramm herausgerückt …weiter
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5Ein leichtes Spiel: das neue ScherzoAuch die zweite Novität, die die Wiener Philharmoniker … weiter
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6Es muß nicht immer Tragik sein: Das Heimchen am HerdAm 21. März 1896 überraschte … weiter
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7Ein Abstecher in die Antike: Die KriegsgefangeneCarl Goldmark hat verschiedentlich betont, daß er … weiter
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8Ein runder GeburtstagAm 18. Mai 1900 feierte Carl Goldmark seinen siebzigsten Geburtstag, und … weiter
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9Des Götzens langer WegSeit dem überragenden Erfolg, den Carl Goldmark am 10. März 1875 … weiter
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10Den Ungarn ein HusarenstückMit dem Budapester Erolg des Götz von Berlichingen im Rückreisegepäck … weiter
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11Wenn einer eine Reise tutdann kann er womöglich auch nach Jahrzehnten noch was erzählen … weiter
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12Sänger des Barden: Das WintermärchenWenige Monate nach der Stippvisite des Zrinyi mehren sich die Meldungen, wonach … weiter
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13Weingartners Streich: Götz kommt nach WienFelix von Weingartner, der Edle von Münzberg, wußte sich an allen Stationen … weiter
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14Das letzte SatyrspielNachdem Carl Goldmark sein Wintermärchen abgeschlossen hatte, richtete er … weiter