Der Pianist Gabriele Leporatti: Was ich an Scarlatti liebe …

»Was ich an Scarlatti liebe? Die Lebensfreude, die er ausstrahlt. Die unglaubliche Energie, die sprühende Vitalität und der stilvolle Schwung – das sind nur einige Merkmale seiner ›sonate brillanti‹.

Seine Sonaten sind ›Haikus ohne Worte‹, eigenständige kleine Geschichten, die unseren Seelen durch eine einfache, alltägliche Sprache Lebensweisheiten vermitteln. Erzählungen von höchstem Niveau: prägnant, fesselnd, vollständig.«

Der Pianist Gabriele Leporatti befasst sich seit seinen frühen Jahren mit dem kompositorischen Genie Domenico Scarlatti, der für ihn ein echter Wegbereiter ist, der – ähnlich wie später Frédéric Chopin und Claude Debussy – die bis dahin geltenden Grenzen und Möglichkeiten seines Instrumentes hinter sich ließ: Scarlattis Sonaten sind eindrucksvolle Beispiele für Originalität und den damaligen Zeitgeist.

Aufgewachsen ist Gabriele Leporatti, dessen leidenschaftliches, ebenso ästhetisches wie tiefgründiges Klavierspiel nicht nur bei der Kritik großen Anklang findet, mit den Schallplatten der legendären Maria Tipo, deren Schüler er schließlich wurde. Die Grande Dame vermittelte ihm die Prinzipien ihres klanglichen und interpretatorischen Umgangs mit Scarlatti: Rhythmus und Phantasie, Leichtigkeit und Bewegung, Akzente und Nuancierung – das waren für sie und wurden für Leporatti die unverrückbaren Kriterien, um zur Essenz dieser Kompositionen, mehr noch: zum Wesen ihres Schöpfers vorzudringen.

Ein Dutzend ausgewähltester, nach einem klaren Tonartenplan zusammengestellte Juwelen hat Gabriele Leporatti für seine jüngste Etera Classics-Produktion eingespielt. Dabei erweist sich der moderne Flügel einmal mehr als jenes anachronistische Wunderding, das alle historischen Gegebenheiten vergessen macht: Natürlich spielte sich Scarlattis Musik auf dem Cembalo oder einer frühen Spielart des Hammerflügels ab, doch ihre komprimierte Substanz drängt machtvoll über die Beschränkungen hinaus, die ihr in ihrer Entstehungszeit auferlegt waren. So muss sich ein Maler fühlen, dem man anstelle seiner Palette einen Sepiastift in die Hand drückt – auch damit wird er Großes leisten, dahinter aber erkennt man die eigentliche Vision ….
 

 

LEBENSLAUF

Gabriele Leporatti tritt nicht nur Solist international auf, sondern ist auch Dozent an der Internationalen Musikakademie Anton Rubinstein Düsseldorf, gibt regelmäßig Meisterkurse weltweit und konzertiert im Pianoduo mit seiner Ehefrau Gesa Lücker. 2015 gründete Gabriele sein eigenes Plattenlabel Etera Classics*, das sich auch der Förderung junger Nachwuchskünstler widmet.

Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn durch Europa, die USA, China in Säle wie die Londoner Wigmore Hall, den Sendesaal des NDR Hannover, das Amsterdamer Concertgebouw, He Luting Hall in Shanghai und zu Festivals wie den Settimane Musicali di Ascona, Festival de Torroella de Montgrí, International Keyboard Institute & Festival New York, Tiflis Piano Fest. 2016 debütierte er beim BBC National Orchestra of Wales unter der Leitung von Thomas Søndergård.

Viele seiner Auftritte wurden im Rundfunk gesendet wie z.B. BBC Radio 3 (UK), Radio SAFm (Südafrika), RBB, SWR2 (Deutschland), Radio 4 (Niederlande), SRF2 (Schweiz) und Rai 3 (Italien). Seine Diskographie enthält Soloalben mit frühen Klavierwerken von Brahms sowie Werken von Schumann und Respighi neben Klaviermusik zu vier Händen mit Fabio Bidini und der 2017 erschienenen CD mit Yuri Bondarev, Viola.

* Etera ist das etruskische Wort für »Diener«.

 

PRESSESTIMMEN BACKKATALOG

»… Gabriele Leporatti überzeugt uns in seinem Debüt-Album durch die Tiefe und Sensibilität seines Timbres. … Sein Phrasierungsgefühl, seine bemerkenswerte Technik und seine überlegte Lyrik lassen uns hoffen, ihn bald auf unseren französischen Podien zu treffen.« ResMusica, 21.4.2016

»Empfindsamer Interpret am Klavier.« pizzicato, 17.2.2016

» … Gabriele Leporatti spielt mit großartigem Klanggespür und transparenter Finesse.« PianoNews, März/April 2016

» … Man kann sicher sein: Von diesem Pianisten, der die Kompositionen regelrecht für sich auslotet, wird man in nächster Zeit noch einiges hören!« Jörg Loskill in Theater pur, März 2016

» … Leporattis exzellente Interpretationen sind jedoch hervorragend.« Opus Klassiek, Niederlande, Juli 2019

» … beeindruckende CD [Wien].« Radio 100,7 Luxemburg, 27.08.2019

» … ausgefeilten Kantabilität und feiner Anschlagskultur.« PianoNEWS, Januar/Februar 2020

 

Weitere Informationen: www.gabrieleleporatti.com

Fotoangaben:
Gabriele Leporatti, Foto Camille Blake