César Cui zum 100. Todestag

Am 26. März 1918 verstarb mit dem russischen Nationalkomponisten César Antonowitsch Cui der Letzte des vielbeachteten Mächtigen Häufleins, und der Einzige, für den es noch kein griffiges Kriterium gibt: Eine bemerkenswerte Eleganz zeichnet seine musikalischen Miniaturen und seine Vokalwerke aus, eine geschmeidige, oftmals an den Vorbildern Frédéric Chopin und Robert Schumann orientierte Sprache, die kaum einmal die Urwüchsigkeit eines Mussorgsky oder die schillernde Palette eines Rimskij-Korssakoff benutzt und gerade dadurch ihr eigenes Profil gewinnt, wie das Pianistenehepaar Maria Ivanova – Alexander Zagarinskiy in einer Auswahl vierhändiger Arrangements zum 100. Todestag des Komponisten unter Beweis stellt.

Den Auftakt des Programms bildet die zweite Orchestersuite aus dem Jahre 1887, eine ebenso ausladende wie kurzweilige Kreation, die der Komponist selbst à quatre mains eingerichtet hat. Ihr schließen sich die Zwölf Miniaturen op. 20 und die Sieben Miniaturen op. 39 an, die bald nach ihrer Entstehung für das beliebte hausmusikalische „Handgemenge“ arrangiert wurden.

Das Klavierduo Maria Ivanova – Alexander Zagarinskiy sieht in den Originaltranskriptionen symphonischer Werke aus Russland einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit, insbesondere César Cui hat es dem Duo angetan: „Er war der am wenigsten russische Komponist des Mächtigen Häufleins und hat so in den Zeiten des kommunistischen Umbruchs Anfang des 20. Jahrhunderts nicht die Wertschätzung erfahren, die ihm eigentlich zusteht. Sein an dem europäischen Klangraum angelehnter Komponierstil – sein Vater war Franzose, seine Mutter Litauerin – sollte neu entdeckt werden. Wir möchten mit dieser Einspielung einen liebenswürdigen Lichtstrahl in den Schatten fallen lassen, aus dem César Cui herauszutreten verdient.“

Als Solisten – und seit 2004 auch als Klavierduopartner – konzertierten Maria Ivanova und Alexander Zagarinskiy bei bedeutenden Musikfestivals und mit verschiedenen europäischen, russischen und asiatischen Orchestern. Neben ihren CD-Produktionen haben die beiden Künstler zahlreiche Werke russischer und europäischer Komponisten für den NDR, RBB und Radio Bremen aufgenommen. Die aktuelle CD-Neuheit zum 100-jährigem Jubiläum von César Cui entstand in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.

Maria Ivanova und Alexander Zagarinskiy wurden in Moskau geboren und studierten am dortigen Tschaikowsky-Konservatorium, bevor sie ihre Ausbildung an der Universität der Künste Berlin sowie am Salzburger Mozarteum und der Musikhochschule Lübeck fortsetzten. Zu ihren Lehrern gehörten Sergej Dorenskij, Viktor Merjanov, Evelinde Trenkner und Hans Leygraf.

In dieser Zeit waren sie unter den Preisträgern des Wettbewerbs Für junge Pianisten in Ettlingen, des Berliner Artur‑Schnabel‑Wettbewerbs, des Göttinger Chopin‑Wettbewerbs und des Kammermusikwettbewerbs in Trapani.

Aktuelle Konzerte

01.03., 19.30 Uhr München, Gasteig

10.03., 18.00 Uhr  Berlin, Johannes Kirche Schlachtensee

06.04., 19.30 Uhr Bochum, Kunstwerkstatt am Hellweg
08.04., 16.00 Uhr Bochum, Kunstwerkstatt am Hellweg

02.06. Berlin, Haus der Russischer Kultur
(Abendkasse und Vorverkauf Glinka-Gesellschaft e.V.)

16.06. Hamburg, Tschaikowsky-Saal
(Karten 15 Euro/erm. 10 Euro / Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98 / Alle Vorverkaufsstellen oder per E-Mail info@tsaal.de) Weitere Informationen: tschaikowsky-saal.de/samstag-16-juni-2018-19-00/

Das Konzertprogramm beginnt mit Mikhail Glinkas Trot de Cavalerie G-Dur und C-Dur sowie dem Impromptu-Galop auf Themen aus Donizetti’s „L’Elisir d’Amore“, darauf folgen bekannte Stücke aus der Nussknacker-Suite von Peter I. Tschaikowsky. Zum Abschluss des Abends erklingt vom Jubilar César Cui die zweite Orchestersuite aus dem Jahre 1887, eine ebenso ausladende wie kurzweilige Kreation, die der Komponist selbst à quatre mains eingerichtet hat.

Weitere Informationen: www.maria-ivanova.de

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