Metamorphosen

Das Leben ist eine fortwährende Wanderung, in deren Verlauf Begegnungen, Assimilationen und Abstoßungen, Anregungen und Aufregungen zu immer neuen Metamorphosen führen – immer vorausgesetzt, dass diese Wandlungen und Verwandlungen nicht den Launen eines transzendenten Zufallsgenerators ausgeliefert, sondern von einem geistreichen Konzept gelenkt sind, das jede Maßlosigkeit zu verhindern weiß.

Die Flötistin Anette Maiburg unternimmt seit langem solche Reisen: Als Solistin und im Ensemble sowie als künstlerische Leiterin des Niederrhein Musikfestivals wandelt sie souverän auf dem Weg zwischen Klassik, Jazz, Folklore und Weltmusik, wobei sie aus der Berührung unterschiedlicher Kulturen immer neue, faszinierende Facetten gewinnt, die ihr regelmäßig den Beifall des Publikums und zudem einen ECHO Klassik eingetragen haben. 


 
In den Metamorphosen, ihrer jüngsten Einspielung, hat sie (sich) nun klassische Werke (an)verwandelt, die in ihrem musikalische Leben seit jeher eine besondere Rolle spielen. Claude Debussys betörende Syrinx etwa bewegt sich unversehens zu eleganten Jazz-Harmonien; Béla Bartóks Rumänische Volkstänze erscheinen als spannungsvoll »beswingte« Dialoge zwischen der Soloflöte und ihren Begleitern; die von der Altflöte »gesungenen« Deux mélodies hébraïques lassen etwas von dem Jazz durchschimmern, dem Maurice Ravel andernorts begeisterten Tribut zollte; Sergej Rachmaninoffs »immergrüne« Vocalise wird zu einer dezent untermalten Ballade; und Gustav Mahlers allgegenwärtiges Adagietto offenbart unter den Händen des Jazzgeigers, Arrangeurs und Komponisten Christoph König verborgene Elemente, die ohne jede Gewaltsamkeit in eine völlig losgelöste Traumszene führen …

Puristen werden füglich und lange darüber debattieren, ob derartige Metamorphosen erlaubt seien oder nicht. In dieser Zeit können alle, die sich an gelungenen musikalischen Dingen erfreuen, die vorzügliche CD aus dem Hause Ars Produktion schon wiederholte Male mit Vergnügen gehört haben.

Im Maiburg Ensemble begegnen sich Musiker unterschiedlichster Genres. Matthias Hacker studierte Jazz im niederländischen Arnheim sowie an der New School of Music in New York und ist seit 2011 der Mann am Bass von Uwaga! Pascal Schweren studierte klassisches Klavier an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Köln und Jazzklavier an der Folkwanghochschule Essen und wurde schon bald beim Internationalen Jazzworkshop Weimar ausgezeichnet. Der Perkussionist Fethi Ak, einer der virtuosesten Darbukaspieler in Deutschland, gehört zur Weltmusikszene. Er gewann mit dem Transorient Orchester den WDR Jazzpreis und schon zweimal den Weltmusikpreis Creole.

Konzerttermine

So., 12. September 2021, 16 Uhr
Mönchengladbach, Kirche Wickrathberg
Diálogos de amor
Anette Maiburg, Flöte | Marcelo Nisinman, Bandoneón

Sa., 25. September 2021, 19 Uhr
Neuss, Langen Foundation
Metamorphosen in Bewegung und Klang
Mit Eleanor Freeman, Tanz | Jürgen Hartmann, Lesung | Anette Maiburg, Flöte | Pascal Schweren, Klavier | Matthias Hacker, Kontrabass | Fethi Ak, Percussion
Link: www.youtube.com/watch?v=pyW1EaSEPHM

So., 24. Oktober 2021, 17 Uhr
Düsseldorf, Robert Schumann-Saal
Türkisch für Fortgeschrittene – Wechselspiel zwischen Orient und Okzident
Mit Adnan Maral, Lesung | Anette Maiburg, Flöte | Karina Buschinger, Violine | Ege Banaz, Klarinette | Piotr Skweres, Violoncello | Susana Feige, Harfe | Matthias Hacker, Kontrabass | Fethi Ak, Percussion | Axel Fuhrmann, Dramaturgie
Link: www.youtube.com/watch?v=irIeq8227Y8

Weitere Informationen: 
anettemaiburg.de