Rita Rohlfing – Das Virtuelle im Konkreten
Clemens Sels Museum Neuss
13.9.2015–10.1.2016

Speziell für das Clemens Sels Museum Neuss hat die Kölner Künstlerin Rita Rohlfing ein Konzept aus Installationen, Projektion, Objektkästen und Fotografien erarbeitet, das noch bis zum 10. Januar 2016 besichtigt werden kann.

Eigentlich hatte das Neusser Clemens Sels Museum die Ausstellung Rita Rohlfing – das Virtuelle im Konkreten schon für das Jahr 2013 geplant. Da dann aber der Deilmann-Bau saniert wurde, musste das Virtuelle den konkreten Maßnahmen weichen. Desto erfreulicher, dass die Sponsoren und Förderer des Projektes Sinn für die Realitäten hatten und die Mittel für einen späteren Zeitraum bewilligten.

Das Virtuelle im Konkreten – die Installationen, Farbkästen, Fotografien und Projektion fordern  den Betrachter auf, die Dinge von allen Seiten zu betrachten. Jede Perspektive und jeder neue Lichteinfall eröffnen eine neue Sicht. Die Rauminstallation im Gartensaal etwa mit dem Titel ANSCHEINEND changiert in einem fort: Wenn nachmittags das Laub der prächtigen Bäume, die vor dem Museum stehen, durch die Installation hindurchschimmert und den Innenraum beeinflusst, sehen zugleich die Passanten, die am Gebäude vorübergehen, einen diffusen, leuchtenden Farbraum, der nie das ist, was er zu sein scheint.

»Die Grenzen zwischen der realen und immateriallen Welt verschwinden immer mehr«, erläutert Rita Rohlfing. »Der Stoff ist leichter als die Luft und scheint keine Materie mehr zu sein«. Immer geht es um die Auflösung des Materiellen. Raum, Farbe und Licht prägen die aktuelle Ausstellung, die sich ganz konkret an den Räumlichkeiten des Clemens Sels Museums Neuss orientiert. Neu ist, dass erstmals alle Arbeitsbereiche der Kölner Künstlerin –  Installation, Projektion, Farbkästen und Fotografie – in einer einzigen Präsentation zu sehen sind. Und es wird dem aufmerksamen Beobachter nicht entgehen, wie hier die Grenzen überschritten, die Gattungen miteinander verschmolzen werden.

Die Projektion im Treppenhaus des Clemens Sels Museums Neuss beruht beispielsweise auf einem 1995 entstandenen Lichtbild, das Rita Rohlfing bei den New Yorker Groundstone Buildings eingefangen hat. Ein 20-stöckiges Gebäude wurde dabei an der Feuerleiter von unten nach oben fotografiert: »Ein kleines Stück New York nach Neuss transportiert«. Dabei hat sie hier etwas getan, das im ersten Augenblick überrascht: Sie hat die Farbe vollständig aus dem Foto entfernt, so dass die linearen, regelrecht filigranen Strukturen der Schwere des Deilmann-Baus entgegenwirken. Nur die verschiedenen Lichtquellen –  Beamer, Leuchtkörper oder natürliches Licht – verändern die Erscheinung.

Im Dezember wird ein Katalog zur Ausstellung veröffentlicht.

Clemens Sels Museum Neuss
Am Obertor, 41460 Neuss
Telefon +49 (0) 2131/90 41 41
info@clemens-sels-museum-neuss.de
www.clemens-sels-museum-neuss.de
Öffnungszeiten:
Di–Sa 11–17 Uhr und So + Feiertag  11–18 Uhr

Weitere Informationen: www.clemens-sels-museum-neuss.de