Mit der Eröffnung seiner Ausstellung »Als das Altbier noch jung war« hat das Clemens-Sels-Museum am 9. Juni 2013 zugleich den Startschuss für die Veranstaltungsreihe »Al’t Bier und niederrheinisch-limburgische ALTernativen« gegeben, an dem bis zum 21. April 2014 rund 50 Museen, Kulturstätten und Brauereien beteiligt sind.

Das Neusser Museum am Obertor bietet einen kurzweiligen Überblick über die Geschichte des Altbieres von den Anfängen bis heute, während die Museen unter anderem aus Krefeld, Kleve, Wesel, Mönchengladbach sowie aus Limburg und der Venlo-Region die unterschiedlichsten Aspekte des Bierbrauens und -trinkens sowie des Feierns beleuchten.

Ursprünglich wurde am Niederrhein Grutbier, ein Kräuterbier, getrunken. Im Laufe des 15. Jahrhunderts setzte sich aber das Hopfenbier, der Urvater des heutigen Altbieres, durch. Es war kein Genussmittel, sondern galt als Grundnahrungsmittel, das sogar zum Frühstück gereicht wurde. Starke Konkurrenz bekam der Gerstensaft im 18. Jahrhundert: Kaffee und Tee, vor allem aber der Branntwein wurden zu Volksgetränken und verdrängten das Bier.

Als im 19. Jahrhundert dann noch die untergärigen »bairischen« Biersorten Export und Pils auf den Markt drängten, hielt sich in Deutschland das nach »alter Tradition« gebraute Bier nur noch am Niederrhein sowie in den Niederlanden und Belgien. Mit dem Aufkommen großer Brauereien Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das obergärige Altbier am Niederrhein eine Renaissance. Vor allem in der Umgebung von Neuss und Düsseldorf entstanden zahlreiche Brauereien, die zum Teil noch heute existieren.

Parallel zum Clemens-Sels-Museum eröffnet das Rheinische Schützenmuseum in Neuss seine Ausstellung zu »Altbier, Kirmesschinken und Puspas-Birnen«, die der Frage nachgeht, wie das Schützenfest schmeckt. Im »Feld-Haus – Museum für populäre Druckgrafiken« sind dann ab dem 18. August historische Werbeplakate zu entdecken.

Das Museum der Niederrheinischen Seele in Grevenbroich bildet unter seinem Dach die »Kneipe op de Eck« nach und das Städtische Museum Schloss Rheydt in Mönchengladbach erinnert an die legendären Musik- und Szenekneipen der 60er und 70er Jahre. Das Preußen-Museum in Wesel widmet sich ab dem 16. Juni dem Kampf gegen die »Branntweinpest«. Schon seit dem 18. Jahrhundert wurde das Bier als Lebensmittel mit geringem Alkoholgehalt gegen den Rasch zu einen unmäßigen Rausch führenden Schnaps ins Feld geführt. Das Stadtarchiv Goch kümmert sich im Steintor um »Hexenzauber und Trunkenbolde« – so ist hier überliefert, dass die »Finger eines gehenkten Diebes das Bier im Fasse wohlschmeckend macht und vermehret«.

Die Ausstellungsreihe schließt am 21. April 2014 im Kreismuseum Zons, das Flaschendesigns in Vergangenheit und Zukunft präsentiert. Einen kompletten Überblick über die Ausstellungen, Veranstaltungen und touristischen Routen zu dem Thema finden Sie im kostenlosen Magazin »AL’T BIER – niederrheinisch-limburgische ALTernativen«, das an 600 Stellen in der Region ausliegt – oder Download per Doppelclick auf das Titelbild:

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Clemens-Sels-Museum Neuss
Am Obertor, 41460 Neuss
t. +49 (0) 21 31 / 90 41 41
f. +49 (0) 21 31 / 90 24 72
info@clemens-sels-museum.de
www.clemens-sels-museum.de

Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr
und Sonn- und Feiertage von 11 bis 18 Uhr

Eine Veranstaltungsreihe des Kulturnetzwerk Rhein-Maas
unter der Schirmherrschaft von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin