Goldmark-Erinnerungstafel.

Der Wiener Kaufmännische Gesangverein hat an dem Sterbehause Karl Goldmarks, 2. Bez., Josef-Gall-Gasse 5, eine Gedenktafel angebracht. Diese Gedenktafel, in künstlerischer Weise von Professor Ernst Hegenbarth ausgeführt, wurde am Sonntag, den 1. d. M., in feierlicher Weise enthüllt. Die Feier begann mit einem Vortrag des Doppelhornquartetts der Wiener Staatsoper, worauf der Leiter des Wiener Kaufmännischen Gesangvereines Dr. Köhler die zahlreich erschienenen Gäste, unter denen sich der ungarische Gesandte Graf Ambrozy mit Konsul Dr. van der Venne und Sektionsrat Dr. Thomasberger vom Bundesministerium für Unterricht befanden, begrüßte. Im Namen des Wiener Kaufmännischen Gesangvereins nahm sodann Dr. Köhler die Enthüllung der Gedenktafel vor. Anschließend brachten die Mitglieder des Vereins und sein Damenchor Goldmarks »Wer sich der Musik erkiest« zum Vortrag. Die Festrede hielt Professor Dr. Max Graf. Hierauf legten der ungarische Gesandte Graf Ambrozy namens des ungarischen Handelsministers, Landesamtsdirektorstellvertreter Hofrat Dr. Pilz namens der burgenländischen Landesregierung Kränze vor der Gedenktafel nieder. Oberrat Doktor Kattan übernahm die Gedenktafel in die Obhut der Gemeinde Wien.
(Wiener Zeitung vom 6. Juni 1930)