Die musikalische Vielfalt Deutschlands – Ein Liederabend in acht verschiedenen Sprachen, der Heimat vermittelt, gleich wo diese Heimat liegt.

Heimatabend – Heimatlieder aus Deutschland bringt die musikalische Vielfalt auf die Bühne, die aus aller Welt nach Deutschland eingeströmt und hier heimisch geworden ist. Die Konzertveranstaltung, die bereits in Berlin und Göttingen die Säle bis auf den letzten Platz füllte, kommt am Freitag, den 21. Februar, erstmals live auch nach Nordrhein-Westfalen. Das besondere Programm verbindet Lieder, die die Einwanderer der ersten und zweiten Generation im Gepäck hatten, als sie im Rahmen der Anwerbeabkommen als Gast- und Vertragsarbeiter zu uns kamen, um schließlich eine zweite Heimat zu finden, in der ihre leidenschaftlichen Rhythmen und Melodien mittlerweile selbst heimisch geworden sind.

Melancholisch oder bersten vital, beschwingt oder besinnlich, träumerisch oder temporeich sind die Beiträge der acht gastierenden Ensembles, die sich voneinander so deutlich unterscheiden wie die ursprünglichen Herkunftsländer und -gegenden oder die Muttersprachen derer, die in den fünfziger und sechziger Jahren durch die sogenannten Anwerbeabkommen nach Deutschland kamen und für immer blieben.

Musikalische Erinnerungen, Geschichten aus den Regionen ihres Entstehens, alltägliche Ereignisse oder Zeremonien und Rituale – von allem ist etwas in diesem Kaleidoskop zu finden. Beispielsweise in den Liedern von La Caravane du Maghreb (»Die Karavane des Maghreb«), die für die rituelle marokkanische Gnawa-Musik und die andalusische Folklore stehen. Der Fado, der im vorigen Jahrhundert in den portugiesischen Rotlichtspelunken von Weltschmerz und Sehnsucht kündete, steht bei dem Neusser Heimatabend neben der kubanischen Volksmusik, aus der sich Salsa, Rumba und Mambo entwickelten und die Wim Wenders mit seinem Film Buena Vista Social Club auch bei uns populär machte.

Klapa-Berlin präsentiert dalmatinischen a cappella-Gesang, Sandra Stupar und Dusica Gacic tragen serbische Lieder vor, die so laut sein soll(t)en, daß man sie im ganzen Tale hören kann, und The MahuGang aus dem Süden von Mosambik bringt ihre Marrabenta-Klänge mit.

In einem regelrechten Schauspiel unternimmt der vietnamesische Quan ho-Chor mit dem Publikum eine Entdeckungsreise: Die poetischen Texte handeln von Liebe und Freundschaft, Sehnsucht und Trennung – und immer geht es um Lingam und Yoni, das männliche und weibliche Prinzip, die hier durch schwarze Regenschirme (m) beziehungsweise sogenannte Rabenschnabel-Kopftücher (w) symbolisiert werden.

Abgerundet wird der Heimatabend durch das Turkish Chamber Orchestera unter Leitung des Komponisten, Pianisten und Dirigenten Betin Günes, der seit langen Jahren in Köln lebt und von dort aus eine internationale Tätigkeit entfaltet.

Rund vier Dutzend Musiker gestalten am 21. Februar im Rheinischen Landestheater Neuss einen Abend, wie man ihn in dieser Form nur selten wird »live« erleben können.

Freitag, 21.02.2014, 20 Uhr
Rheinisches Landestheater in Neuss

Eintrittspreise 14,- €, ermäßigt 7,- €  (ggf. zzgl. VVK-Gebühren)

Karten über die Theaterkasse des RLT unter 02131. 26 99 33 (Mo bis Fr 9.00 – 18.30 Uhr  und Sa 9.00 – 14.00 Uhr) und die West-Ticket Vorverkaufsstellen

Wo: im RLT Schauspielhaus, Oberstraße 95, 41460 Neuss

Weitere Informationen: www.rlt-neuss.de oder www.heimatliederausdeutschland.de