Am Frankfurter Opernhause kamen anfangs Februar, und zwar zum erstenmale in Deutschland, Szene aus »Götz von Berlichingen« von Karl Goldmark zur Aufführung. Den Götz sang Herr Dr. Rudolf Pröll, der wohlbekannte Baritonist der Frankfurter Oper. Ueber seine Leistung als Götz lassen sich die Frankfurter Zeitungen wie folgt vernehmen:
»Frankfurter Journal»: Scharf charakterisiert dünkte uns Ritter Götz, den Herr Dr. Pröll mit dramatischer Wucht und innerer Wärme auf die Bretter zu stellen wußte. – »Kleine Presse«: Herr Dr. Pröll bot einen möglichst temperamentvollen Götz von schöner, stattlicher Erscheinung; stimmlich liegt die Partie dem Künstler ganz vortrefflich. – »Frankfurter Zeitung«: Ausnehmen gut hat uns auch der Götz des Herrn Pröll gefallen. Das war ganz der brave, gerade deutsche Mann, wie ihn sich auch Goethe gedacht haben mag. – Ebenso lobend äußern sich noch andere Frankfurter Blätter.
(Linzer Tagespost vom 12. Februar 1903)
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19030212&seite=8&zoom=40