… von stimmungsvoller und poetischer Schönheit
Aus Elberfeld wird uns unterem 8. d. M. geschrieben: »Unter der Direction Richard Balder vermehrt sich im Publicum das Interesse für das Theater in erfreulicher Weise. Nimmt man die Erfolge, welche die vergangenen Aufführungen neuer Werke der dramatischen und Musikliteratur errangen, zusammen, so hat man ein klares Bild von der feinfühligen und geschickten Leitung der neuen Direction. Der Erfolg von Goldmark’s dreiactiger Oper »Heimchen am Herd« ist ein andauernder. »Heimchen am Herd« ist aber auch von stimmungsvoller und poetischer Schönheit. Goldmark hat zu dem Libretto eine reizende und effectvolle Musik geschrieben, welche einen eigenthümlichen Zauber auf die Hörer ausübt. Als Darstellerin der »Dot« hat sich Fräulein Delona rasch zum Liebling des elberfelder Publicums emporgeschwungen. Um diese Oper hat sich auch der Oberregisseur Herr Eugen Gebrath, der die Oper sinnreich und mit malerischer Pracht ausgestattet hat, ebenso Herr Kapellmeister Alfred Hertz, der durch seine temperamentvolle musikalische Leitung besonders mit dem Zwischenspiel einen großen Erfolg errang, verdient gemacht. […] Wilhelm v. d. Aue.
(Der Humorist vom 10. November 1896)