Mangel an innerem Gehalte

Unter vier Nummern drei Novitäten! Der Leiter der Wiener Philharmonischen Konzerte ist also nicht taub für die lebhaften Wünsche seines Abonnenten-Publikums. Wir freuen uns dessen, wenngleich die drei Neuigkeiten nicht gleichwerthig waren.

Die dritte Novität war eine Ouvertüre »Im Frühling« von C. Goldmark. Trotz der Hervorrufe, die Herrn Goldmark zu Theil wurden, müssen wir doch gestehen, daß wir an seinem jüngsten Kinde keinen besonderen Gefallen fanden. Seine Tonmalerei bewegte sich in zu conventionellen Formen und leistete an Pikanterien zu viel, als daß wir den Mangel an innerem Gehalte übersehen könnten. Wirkliche Frühlingsstimmung überkam die Hörer erst mit der Schlußnummer, der ewig jugendschönen »G-moll Symphonie« von Mozart … (Alpha)