Das Barockensemble Armoniosa und sein Vivaldi

Am Samstag, den 14. März 2015, eröffnete das italienische Barockensemble Armonioso die neue Spielzeit der Konzertgesellschaft von Parma. Auf dem Programm standen zwei Drittel der Stravaganza op. 4, und wieder einmal gelang es den Musikern um Francesco Cerrato, das Publikum und die Kritik in ihren Bann zu schlagen: »Cerratos  Ensemble … zeichnete ein besonders intensives Bild von Vivaldi, das sich insbesondere auf die ›Farben‹ gründete – ein Grundelement in der Poetik des ›Prete rosso‹ … «

Diese gewissermaßen brünierte Farbe, fuhr der entzückte Berichterstatter fort, schien »wie eine Linse jene Expressivität zu reflektieren, die sich durch die Sätze … dieser Konzerte zieht«. Gian Francesco Malipiero hat einmal behauptet, daß man besonders in den langsamen Sätzen dieser Werke den jeweiligen Gemütszustand des Komponisten entdecken könne – und wer Armoniosa live oder gar in den Aufnahmen der Werke hört, die jüngst bei dem Label MDG erschienen sind, wird dem großen italienischen »Vivaldi-Entdecker« beipflichten: »Dieser Reichtum, den die exzellenten Musiker des Ensembles haben hören lassen, zeichnet ein eher introvertiertes, umschattetes Bild des venezianischen Komponisten; das Arioso entfernt sich von den Himmeln eines Tiepolo und beschwört eher die leuchtenden Ansichten eines Tintoretto.«

Die Reaktion der Anwesenden auf die gerade einmal dreihundert Jahre alte Musik war »enthusiatisch«, wie La Stampa am Ende kurz und bündig konstatierte.

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