Streichquartette aus Schweden

Das Beste kommt am Schluß und ist keine fünfzehn Minuten lang: Ture Rangströms Notturno in ETA Hoffmanns Manier – das einzige, was der schwedische Feuerkopf für Streichquartett geschrieben hat. Zwar sind auch die Sachen seines Landsmannes Kurt Atterberg keineswegs zu verachten, vor allem nicht das seltsame Opus 2/39, dessen Ecksätze der Komponist nach fast dreißig Jahren komplett erneuerte, ohne daß das Scherzo und die Romanze in der Mitten darunter gelitten hätten. Doch Rangström, in dem immer etwas von August Strindberg brodelt – der hat 1909 ein Nachtstück geschrieben, das sich als Begleitmusik zu den schaurigsten Stücken in Callots Manier empfiehlt und so ganz nebenbei auch noch die Frage aufwirft, wie denn wohl die rabiatesten Momente auf ganz direktem Wege in Dmitrij Schostakowitschs zweites Klaviertrio geraten sein könnten … Phantasien, Phantasmagorien, fabelhaft vorgeführt von den vier »Stenhammars«, die hier insgesamt eine hervorragende Figur machen – das dürfen die gleich noch einmal spielen.
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