Nach vier entzückenden Reisen, in denen uns die Flötistin Anette Maiburg und das Label MDG nach Kuba, Argentinien, Venezuela und Spanien führten, bringt uns die fünfte Produktion der fantasievollen »Classica«-Serie jetzt in musikalische Regionen, die uns geographisch zwar am nächsten und in ästhetischer Hinsicht äußerst sympathisch, in ihren Eigenarten aber doch erstaunlich fremd sind: in die musikalischen Gefilde Frankreichs.

Begleitet von dem Harfenisten Emmanuel Ceysson, der Sängerin Alexandra Cravero und einem handverlesenen Kammerensemble aus Streichern und Perkussion, unterstützt durch die exquisiten Bearbeitungen des bekannten Arrangeurs Andreas N. Tarkmann und inspiriert von der geschmeidigen, immer ein wenig tanzhaften Diktion unserer westlichen Nachbarn, präsentiert Anette Maiburg eine exquisite, vielfach gestaffelte Suite, deren formale Anlage durchaus den symmetrischen Planspielen französischer Lustgärten ähnelt, während sie zugleich höchst fantasievoll die Grenzen zwischen den Genres überwindet.

Jean Cras, Claude Debussy und André Jolivet als »Klassiker« des 20. Jahrhunderts verbinden sich mit Chansons von Georges Auric, Michel Legrand, Jaques Brel, Barbara und anderen Größen des Repertoires zu einem charmanten Reigen, in dem antike Sagengestalten und derbe Matrosen, filigrane Impressionismen und urbane Phantasmagorien sich auf unverwechselbar leichte Weise berühren.

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