Carl Goldmark: ein Lebenslauf aus der Sicht der Presse

Die Idee, eine zeitgenössische Wiener Presselandschaft zum Thema Carl Goldmark nachzubilden, kam mir während der Arbeit an einer kleinen Abhandlung über die Ländliche Hochzeit und die Ouvertüre zum Gefesselten Prometheus des Aeschylos, die 2016 in einer neuen Aufnahme bei dem Label cpo  erschienen sind. Es zeigten sich einfach zu viele, raffiniert versteckte Ungereimtheiten und Ungenauigkeiten in den posthum veröffentlichten Erinnerungen aus meinem Leben, als daß ich, wie früher üblich, hätte zur Tagesordnung übergehen mögen.

Eine Sichtung des entsprechenden Originalmaterials konnte freilich in den wenigen Nebenstunden, die mir dafür zur Verfügung standen, nur gelingen, weil uns die Österreichische Nationalbibliothek mit dem großartigen Digitalarchiv der AustriaN Newspapers Online, kurz ANNO, auf direktestem Wege an weiten Teilen ihres immensen Zeitungs- und Zeitschriftenvorrats teilhaben läßt.  Die weit vorangeschrittene Volltextsuche, die sogar die Klippen des alten Fraktursatzes mit einiger Zuverlässigkeit umschifft, förderte tatsächlich eine Unmenge an Rezensionen und Würdigungen zu Tage, an deren Auffädelung ich bis zum Sommer 2020 gesessen habe. Als Abschluß hatte ich mir schon damals eine Blütenlese der Huldigungsfeuilletons vorgestellt, die Goldmark an seinen runden Geburtstagen feierten. Diese werden jetzt nach und nach als Anhang veröffentlicht.

Kürzungen wird es dabei nicht geben, gelegentliche Hervorhebungen – wie bei den Rezensionen – sollen die zum Teil vielspaltigen Artikel ein wenig auflockern. Nach wie vor werden ehemals gesperrte Wörter kursiv wiedergegeben.

Jedem Transkript ist ein Link beigegeben, der die interessierte Leserschaft direkt mit der entsprechenden Seite des jeweiligen Blattes verbindet. Dem gesamten ANNO-Team möchte ich an dieser Stelle noch einmal zu der bewundernswerten Leistung gratulieren, ohne die ein Unterfangen wie dieses völlig unmöglich wäre.

Eckhardt van den Hoogen
Sommer 2022

  1. 1
    Fehlstart und Debüt
    Uebermorgen, Freitag, um halb 1 Uhr findet im Saale der Gesellschaft der Musikfreunde unter Mitwirkung mehrerer anerkannten Kunstkräfte … weiter
  2. 2
    Versprechen und Verheißung
    Am 15. Juli 1858 erscheint auf der vierten Seite Neuen Wiener Musik-Zeitung eine besonders originelle Notiz … weiter
  3. 3
    Eine Ansicht über Neugestaltung (1860)
    Unter diesem Titel veröffentlichte Carl Goldmark … weiter
  4. 4
    Auf verschlungenem Pfad …
    In seinen Memoiren hat sich Carl Goldmark darüber beklagt, daß er selbst Konzerte veranstalten mußte … weiter
  5. 5
    … bis zur Sakuntala (1865)
    » … ein durchaus modernes, höchst interessantes Tonstück …« weiter
  6. 6
    Ein Graf schwärmt von Sakuntala (1866)
    Rund ein halbes Jahr nach der erfolgreichen Uraufführung …  weiter
  7. 7
    Sieben magere Jahre
    Der Wiener Premierenerfolg der »Sakuntala« … weiter
  8. 8
    Die Königin triumphiert (1875)
    Endlich ist es so weit. Am 10. März 1875 … weiter
  9. 9
    Ländliche Hochzeit in Wien – königliche Premiere in Budapest (1876)
    Genau 360 Tage nach der gefeierten Premiere seiner Königin von Saba … weiter
  10. 10
    Der fleißige Graf und das Vergessen (1878)
    Je weiter wir in dem löblichen Werke schreiten … weiter
  11. 11
    Leicht vergeigt: Das Violinkonzert
    Gut zwei Jahre nach der Pressenotiz, die das Musikalisches Wochenblattweiter
  12. 12
    Quartett zu fünft: eine neue Kammermusik
    Dieselbe Notiz, die im Musikalischen Wochenblattweiter
  13. 13
    Sakuntalas jüngere Schwester: Penthesilea
    Beinahe anderthalb Jahrzehnte gingen ins Land an der Donau … weiter
  14. 14
    Der wilde Jäger hinter Butzenscheiben
    Als Carl Goldmark im Frühjahr 1879 mit seinem Opus 32 … weiter
  15. 15
    Intermezzo: Das zweite Klaviertrio
    Am 19. Februar 1880 lieferten Joseph Hellmesberger sen. und … weiter

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