Italien so nah – Johann Anton Ramboux
13.3. – 22.05.2016, Clemens Sels Museum Neuss

 

Ein Blick in die Sixtinische Kapelle oder auf die bekannten Fresken von Giotto di Bondone zur Franziskuslegende: Johann Anton Ramboux hat zwischen 1816 und 1842 auf seinen Italienreisen die Kunst des Due- bis Cinquecento in einer Farb- und Strahlkraft festgehalten, die ihresgleichen sucht. Manche der Fresken, Mosaiken oder Wandmalereien existieren heute gar nicht mehr, anderes fasziniert die Italienreisenden bis heute.

Schon zu seinen Lebzeiten wurden die 400 Aquarelle, die auf seinen Italienreisen entstanden, als Stiftung der Königlichen Kunstakademie Düsseldorf zur Verfügung gestellt. Mit Unterbrechungen waren die Blätter als Museum Ramboux von 1841–1918 in der Akademie zu sehen. Nachdem sie 1921 den Städtischen Kunstsammlungen Düsseldorf übergeben wurden, liegen sie heute in der Graphischen Sammlung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast.

Zum 150. Todestag seines Schöpfers wird nun das Museum Ramboux erstmals seit dem Ersten Weltkrieg der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Neben den 98 eigentlichen »Ausstellungsstücken« zeigt das Clemens Sels Museum Neuss vom 13. März bis zum 22. Mai 2016 weitere Arbeiten des Künstlers, die in einem direkten Zusammenhang mit den Aquarellen stehen.

Der gebürtige Trierer Johann Anton Ramboux erfuhr seine künstlerische Ausbildung zunächst bei Jacques-Louis David in Paris. Anschließend kehrte er zunächst in seine Heimatstadt zurück, bevor er sich an der Münchner Akademie einschrieb und von dort aus die erste seiner drei Rom-Reisen antrat. In der Ewigen Stadt fand er schnell Anschluss an den Künstlerkreis der Nazarener, deren Ideen zur künstlerischen Erneuerung sein Schaffen fortan bestimmten. Mit einer riesigen Ausbeute an Zeichnungen, Skizzen und Aquarellen nach Fresken, Wandgemälden und Mosaiken beendete er 1842 seine Reisen, um sich im Rheinland niederzulassen. Der Lehrer der Düsseldorfer Akademie und Kustos der Kölner Wallraf-Sammlung starb am 2. Oktober 1866.

Die Leihgaben stammen aus dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf, aber auch das Clemens Sels Museum hat aus seinem Sammlungsbestand mehrere Werke von Ramboux beigesteuert. Der LVR Landschaftsverband Rheinland unterstütz die einzigartige Ausstellung, die durch die historischen Photographien aus Florenz einen internationalen Anstrich erhält.

Weitere Informationen: www.clemens-sels-museum-neuss.de