Bilderbogen-Produktion und -Handel im 18. und 19. Jahrhundert
bis 21. Juli 2013 im Feld-Haus ­– Museum für populäre Druckgrafik

Im 18. und 19. Jahrhundert befanden sie sich in jedem Haushalt: Bilderbogen – großformatige Blätter, bedruckt mit bunten Bildern und kurzen Texten. Vorläufer gab es bereits im 15. Jahrhundert. In einer Zeit, in der nur wenige Menschen lesen konnten, kam Bildern als Medium der Information und Belehrung große Bedeutung zu. In jeder größeren Stadt stellten Druckereien einzelne Blätter her, die auf der Vorderseite eine große Abbildung mit einem kurzen erklärenden Text kombinierten.

Diese Bilderbogen präsentierten vor allem spektakuläre und politische Ereignisse, von denen die Menschen oft schon durch Erzählungen gehört hatten und die sie nun auch mit eigenen Augen sehen wollten: Kriege und Schlachten, die Krönung eines Herrschers oder ein Erdbeben in einer fernen Stadt, Missgeburten wie ein Kalb mit mehreren Köpfen oder exotische Tiere wie ein Elefant oder ein Löwe. Daneben bestimmten religiöse Motive und Bogen für Kinder das Angebot. Die gedruckten Blätter wurden zum ersten grenzüberschreitenden Massenmedium in Europa: In Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Russland und in den Niederlanden gab es zahllose Verlage, die – wie die mehrsprachigen Titel auf den Bogen zeigen – ihre Produkte jeweils auch in andere Länder importierten. Durch Kataloge, Straßenhändler oder Zeitungsannoncen fanden die Bilder Kunden in ganz Europa.

Feld-Haus – Museum für populäre Druckgrafik
Dependance des Clemens-Sels-Museums Neuss
Berger Weg 5, D-41472 Neuss, Auf dem KirkebyFeld Hombroich
(zwischen der Insel Hombroich und der Raketenstation)

Öffnungszeiten: samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr und auf Anfrage
Eintritt: 2 Euro (erm. 1 Euro)