Viel hat sich geändert in den gut zwei Jahrzehnten, die es jetzt Pro Classics gibt.

Als wir anfingen, richteten wir unsere Werbung und unsere Pressemitteilungen noch in einem Programm namens Ventura Publisher ein. Die Vorlagen wurden auf einem Nadeldrucker herausgeraspelt, bevor wir sie über einen Kopierer vervielfältigten. Man war dankbar, wenn man mit anderen über Fax kommunizieren konnte und freute sich über das erste 3,5-Zoll-Laufwerk, das allmählich den Schacht für die sperrig-schwabbligen 5’25er-Scheiben ablöste. Die Rechner waren, wenn sie neu waren, 286er oder – ganz modern – 386er, die Speicherkapazitäten lagen im Hausgebrauch bei 40 MegaByte …

23 Jahre ist das her. Erst – oder schon?

Das hängt einzig und allein davon ab, ob wir auf das starren, was sich verändert hat und uns mit in den Strudel der Zeit hineinreißen lassen oder ob wir eben diese Veränderungen als etwas benutzen, das uns hilft, unsere Arbeit zu tun, ohne aber unsere Prinzipien und Überzeugungen zu verraten.

Denn Pro Classics ist tatsächlich kein willkürlicher Name, sondern ein ernsthaftes, tief verwurzeltes Programm.

Wer an sich erlebt hat und täglich wieder erlebt, wie jene Classics einem Stabilität und Zuversicht geben, einem über die geistigen Stolpersteine in einer oft absurden Welt hinweghelfen, der wird das Engagement gewiß nachvollziehen und begreifen können, warum Schaumschlägereien nicht zu den regulären Angebot unseres Unternehmens gehören.

Das klingt freilich unmodern, klingt konservativ – und ist es auch insofern, als es in unserer heutigen Zeit anscheinend Mode geworden ist, auf jede vorüberschwappende Welle erst einmal aufzuspringen (man könnte ja was verpassen!) und in einer Art künstlerischer NEMAX-Mentalität zu hoffen, daß man heil irgendwo ankommt. Doch selbst unter den aktuellsten Erscheinungen gibt es solche, die wegen ihres erkennbaren modernistischen Selbstzwecks ihr Surfbrett rasch in den Grund rammen, und andere, die über lange Strecken auf einer ästhetischen Trägerwelle dahingleiten. Dort fehlt eben, was hier vorhanden ist, etwas von jenem »klassischen« Geist, der die Zeiten in einer Art Zeitlosigkeit miteinander verbindet und den aufzuspüren, zu bewahren und zu verbreiten wohl kein Frevel sein dürfte. Der Zweck heiligt eben die Mittel.

Dr. Eckhardt van den Hoogen
Angela van den Hoogen